Hinweise zur richtigen Anwendung von Fugenmaterial

Fugen sind ein wichtiger Bestandteil einer dauerhaft schönen, funktionalen Flächenbefestigung und erfüllen zahlreiche Aufgaben. Fugen bilden den flexiblen Teil des festen Flächenbelages und können Bewegungen durch Nutzung, punktuelle Belastung und Temperaturschwankungen aufnehmen.

Daher dürfen z. B. un- oder teilverfugte Pflasterflächen nicht belastet oder befahren werden. Fugen sind Voraussetzung für eine fachmännische Verlegung, denn sie bieten die Möglichkeit Steine fluchtgerecht auszurichten und zulässige Maßtoleranzen der Steine auszugleichen. Wasserdurchlässige Fugen ermöglichen darüber hinaus eine ökologische Flächengestaltung und wirken den Folgen der zunehmenden Flächenversiegelung entgegen.

Die Fugenbreite

Bei Pflastersteinen und bei Terrassenplatten ist eine Fugenbreite von min. 3 bis 5 mm vorzusehen - eine fugenlose Verlegung ist nicht zulässig und führt zu Schäden am Flächenbelag (Kantenabplatzung, Rissbildung und Bruch). Die vorhandenen seitlichen Abstandhalter am Stein dienen lediglich als Transportsicherung, sie geben nicht die spätere Fugenbreite vor. Für eine vollständige Fugenfüllung müssen Fugenbreite und Körnung des Fugenmaterials aufeinander abgestimmt werden. Bei aushärtenden Fugenmaterialien sind ggf. Mindestfugenbreiten und –höhen Voraussetzungfür eine sachgemäße Anwendung.

Das richtige Fugenmaterial

Verwenden Sie nur geeignete Fugenfüllmaterialien, die den technischen Leitlinien entsprechen und einen Feinkornanteil von weniger als 9 % aufweisen. Bei sehr empfindlichen bzw. hochwertigen Oberflächen sollte der Feinkornanteil noch deutlich darunter liegen. Fugenfüllmaterial mit deutlich reduzierten Feinanteilen sind sog. gewaschene oder entfüllerte* Sande bzw. Brechsande.

Das Fugenmaterial sollte von der Körnung her auf die der Bettung abgestimmt sein, damit ein einrieseln und abwandern in das Pflasterbett verhindert wird.

Darüber hinaus empfehlen wir die Fugenfarbe an die der Oberfläche anzupassen. Neben optischen Gründen können dunkle Sande (z. B. Basaltsand) auf hellen Steinflächen u. U. zu dauerhaften und schwer zu entfernenden Verschmutzungen führen. Bitte achten Sie auch darauf, überschüssiges; Fugenfüllmaterial unmittelbar nach der Verfugung vollständig von der Oberfläche zu entfernen.

Bei Terrassenplatten mit Versiegelungsschutz sollte kein scharfkantiger Quarzsand angewendet werden, dieser kann beim Einkehren zu feinen Kratzern auf der Schutzschicht führen.

Verfärbungen durch Fugenmaterial

Bei Pflasterflächen werden die Fugen vor dem Abrütteln mit einem geeigneten Fugenmaterial gefüllt. Die im Fugenmaterial enthaltenen,feinen Staubanteile können sich in der Oberfläche von Pflastersteinen und Platten festsetzen und zu dauerhaften Verschmutzungen bzw. Grauschleiern führen. Um diese Gefahr zu minimieren bzw. zu verhindern beachten Sie bitte folgende Empfehlungen.

Die Feinanteile sollte unter 9% liegen, besser noch darunter. Verwenden Sie nur als solchen gekennzeichneten Fugensand - keinen farbabgebenden, gelben oder rötlichen Bau- oder Spielsand. Bei Betonsteinen dürfen generell keine zementgebundenen Fugenmaterialien angewendet werden.

Achten Sie bei der Anwendung von festen Fugenfüllern auf den entsprechenden Einsatzbereich, die korrekte Anwendung nach Herstellerangabe und die Verträglichkeit mit der Steinoberfläche oder dessen Oberflächenschutz. Testen Sie in jedem Fall vorab den jeweiligen Fugenfüller an einer unauffälligen Stelle oder einem Musterstein, ob es bei der Anwendung zu Veränderungen, Verschmutzungen oder Verfärbungen in der Steinoberfläche kommt. Ist dies der Fall, muss auf die Fächenanwendung verzichtet werden, es können dabei irreparable Schäden am Flächenbelag entstehen.

Fugenmaterial Empfehlungen

ProduktEmpfehlung Bemerkung
Funktions- u. Verbundpflaster

Baustoffgemisch der Körnung 0/2 bis 0/5 mm

Korngrößen in Abstimmung auf Fugenbreite, Verkehrsbelastungen
und Filterstabilität** wählen
Zierpflaster und Gartenplatten ohne Oberflächenschutz

Gewaschener oder entfüllerter* Brech- oder Fugensand 0,5/1 mm

Die Farbe des Fugenmaterials sollte auf die Farbe der Oberfläche angepasst sein
Ökopflaster (sickerfähige Fläche )Splitt 1/3 mm, 2/5 mmKorngrößen gemäß Vorgaben, um die Versickerungsleistung zu gewährleisten
Terrassenplatten ohne OberflächenschutzEdelsplitt 1/3 mm, 2/5 mm,feste Fugenfüller
(kein zementgebundenes Material)
oder ohne Verfüllung
(offene Fugen mit Fugenkreuzen verlegt)

Eignung von festem Fugenmaterial vorab testen 
(Bindemittel können u. U. Rückstände auf den Platten veranlassen).

Terrassenplatten mit OberflächenschutzEdelsplitt 1/3 mm , 2/5 mm,
Fugen- Einkehrmaterial 0,5/1mm oder 2/5 mm
Gewaschener oder entfüllerter Brechsand (kein Quarzsand!!!)
oder ohne Verfugung
(offene Fugen mit Fugenkreuzen verlegt)
Vorsichtiges Einkehren mit weichem Besen (Kratzer auf der Oberfläche vermeiden)
Eignung von festem Fugenmaterial vorab testen (Bindemittel können u. U. den werkseitigen Oberflächenschutz verfärben oder angreifen)

* Durch waschen oder entfüllern werden die Feinanteile des Brechsandes größtenteils entfernt. Dies minimiert die Gefahr durch Verschmutzungen
der Oberfläche beim Verfugen.

** Filterstabilität: Die Körnung des Fugenmaterials muss auf die des Bettungsmaterials abgestimmt werden, damit das Fugenmaterial nicht
in das Pflasterbett einrieseln bzw. abwandern kann.