Der fachgerechte Aufbau von Mauern und Pflanzwänden ist mit diesen Tipps kein Problem.

Grundsätzlich sind Bauwerke auf einem dafür geeigneten Fundament zu errichten, damit eine dauerhafte Stabilität gewährleistet ist. Der Aufbau richtet sich nach den örtlichen Gegebenheiten. Bei Mauern und Pflanz- oder Stützwänden ist vorab zu prüfen, ob ein statischer Nachweis oder zuweilen sogar eine Baugenehmigung erforderlich ist.

 

Zur frostfreien Gründung des Fundaments müssen nicht tragfähige Bodenschichten, z. B. Lehm oder Mutterboden, bis zum Erreichen der jeweiligen "frostfreien Tiefe" (regional unterschiedlich, im Durchschnitt bei ca. 80 cm) ausgehoben werden. Den Untergrund, falls erforderlich, noch einmal verdichten. Danach folgt eine Schotter-, Kies- oder Lavaschicht, die als Drainage unter dem Fundament dient. Das ist wichtig, damit sich im Winter kein Wasser unter dem Fundament stauen und gefrieren kann. Die Höhe dieser Schicht ist von der darauf folgenden Fundamenthöhe abhängig, sollte aber mindestens 10-15 cm betragen.

Die Stabilität der freistehenden Mauer bzw. Pflanz­wand wird durch ein frostfrei gegründetes, ca. 30 cm starkes Betonfundament gewährleistet. Die Breite des Fundaments sollte nach beiden Seiten mindestens 5 cm größer sein als das aufzubauende Mauer- bzw. Pflanzsteinelement. Wichtig ist, dass die unterste Steinreihe mit einer 2-3 cm dicken Mörtelschicht auf dem Fundament absolut höhengleich und fluchtgerecht fixiert wird. Nachdem der Mörtel ausgehärtet ist, können die folgenden Steinreihen einfach trocken im Halbversatz darauf gesetzt werden. Bei Verbundsteinen müssen Nut und Feder bzw. Wölbung und Kehlung wie vorgesehen inein­ander greifen. Bei Bedarf (z. B. Madoc-Mauer) können die einzelnen Elemente auch verklebt werden. Hierfür und zum Ausgleich kleinerer Maßtoleranzen kann ein handelsüblicher, frostsicherer Dünnbettmörtel, Fliesen- oder geeigneter Baustoffkleber verwendet werden. Bitte keinen normalen Mörtel einsetzen und sparsam und gezielt mit dem Klebematerial arbeiten. Herausquellendes Material kann die Mauer verschmutzen und wirkt unansehnlich.

 

Beim Versetzen der Einzelelemente immer wieder auf eine waag- und lotrechte Ausrichtung achten. Geringfügige Unebenheiten können durch eine ausreichende Fugenbreite, eine dünne Schicht Ausgleichsmaterial (wie beschrieben) oder mittels kleiner Holzkeilchen ausgeglichen werden.

Hohlelemente werden mit einem frostsicheren Sand-Kies-Gemisch verfüllt. Für die Stabilität der Mauer ist es wichtig, dass das Füllmaterial lagenweise eingebracht und verdichtet wird. Bitte auf die maximalen Aufbauhöhen (siehe Tabelle) achten. Durch das Befüllen der Hohlelemente mit erdfeuchtem Magerbeton und das Einbringen von Bewehrungen können größere Aufbauhöhen erreicht werden. Dies muss allerdings auf die örtlichen Bedingungen abgestimmt und von einem Statiker vor Ort geprüft werden. Gleiches gilt für Mauern mit rückseitiger Anschüttung, die z. B. als Stützwand oder zur Hangbefestigung dienen sollen. Im Falle von Erdanschüttungen schützt eine zusätzlich zwischen Erdreich und den Mauersteinen eingebrachte Folie bzw. Bauschutzmatte die Mauer vor Feuchtigkeit und daraus resultierender Verfärbung und Fleckenbildung.Den Mauerabschluss bilden die passenden Abdeckplatten. Befestigt werden diese mit einem dünnen Mörtelstreifen oder geeignetem Fliesenkleber. Um die Mauer langfristig vor eindringender Feuchtigkeit zu schützen, ist das Verfüllen der Abdeckplatten-Zwischenräume mit einem transparenten Natursteinsilikon empfehlenswert.Falls Abdeckplatten gekürzt werden müssen, können diese mithilfe eines geeigneten Trennschleifers oder, um Staubbildung zu vermeiden, besser noch mit einem Nassschneidegerät auf die passende Länge geschnitten werden. Um eine bruchraue Kante (Sichtkante Bruchsteinmauer) herzustellen, können die Abdeckplatten mittels eines Pflasterknackers oder eines sogenannten Scharriereisens (Breitmeißel) und einem Fäustel „gebrochen“ werden. Hierbei ist wichtig, dass die Platten beim Zerlegen gleichmäßig aufliegen. Durch mehrfache gleichmäßige Schläge mit Fäustel und Scharriereisen entlang der Sollbruchlinie werden die Platten geteilt. Um eventuell entstehende scharfe Kanten an den Elementen zu beseitigen, empfiehlt es sich, die Kanten mit einem Hammer nachzubossieren.

 

Tipp

Bei einer Pflanzwand (Pflanzsteine oder Gartenmauer) kann die Mauerkrone auch komplett oder punktuell bepflanzt werden. Aufgrund des begrenzten Pflanzraumes sind genügsame Pflanzen besonders geeignet, die idealerweise in ein Substrat aus Sand-Kies-Gemisch alternativ Schotter und geeignetem Pflanzboden (Mutterboden oder Pflanzenerde) im Verhältnis 1:1 gesetzt werden. Als oberste Abdeckschicht empfehlen wir Lavagranulat. Es sorgt für eine ausreichende Sauerstoffversorgung der Pflanzwurzeln, wirkt sich positiv auf den Feuchtigkeitshaushalt des Pflanzsubstrates aus und verhindert Verunreinigungen durch Spritzwasser auf der Mauer.